Verstehen ist niemals ein einmaliger oder endgültiger Prozess. Ich frage Sie in der Therapie immer wieder, was Sie „eigentlich“ schon gewusst haben. Auf diese Weise pirschen wir uns an das Unbewusste heran und können die Spur zu Ihren wesentlichen Lebensfragen finden.
Sie bleiben Herr Ihrer Sinne und Entscheidungen. Alle Fragen, alle Antworten, die in der Therapie auftauchen, werden wieder und wieder durchgearbeitet. Von außen gesehen hörte sich alles wie ein stilles, freundliches Gespräch über Themen an, die alle angehen. Den das Gespräch begleitenden Gefühlen gilt die höchste Aufmerksamkeit. Therapie ist also Gefühlsentdeckungsarbeit. Gefühle sind Erinnerungen an Handlungen, die uns sprachlich zunächst nicht zugänglich sind. Gefühle sind auch die Basis für andere Erlebnisweisen. Die höchste Erkenntnisform, die Sie in einer Therapie für Ihr weiteres Leben erreichen können, läßt sich in zwei Worten ausdrücken: Erkennenkönnen und Erkanntwerden. Tritt in Ihrem Leben eine Gefühlshandlung besonders stark hervor, wird sie wegen ihrer Kraft im sozialen Umfeld als unangemessen verurteilt. Das macht Sie ratlos. Dabei ahnen Sie nicht erst im Verlauf der Therapie, dass das, was in Ihren Lebensäußerungen von Anderen abschätzig beurteilt wird, in Ihrer Lebensgeschichte eine sinnvolle Antwort auf ein erschütterndes szenisches Geschehen mit anderen Menschen gewesen war. Ziel ist die Auflösung traumatischer lebensgeschichtlicher Ereignisse durch psychodramatische Inszenierungen bei genauer Beachtung physiologischer Selbstbeobachtungen während der Inszenierung.
Es geht darum, dass Sie auf dem Weg der Wortarbeit Geborgenheit erleben. Danach finden Sie zu IHREM Zustand auch die passenden eigenen Worte; die Symptome waren dann Fremdbeschreibungen, die Sie nichts mehr angehen.